Risiken sind per se weder gut noch schlecht, Risiken sind Unsicherheiten auf Ziele, egal ob im Projekt, im Unternehmen oder im Urlaub. Unsicherheiten können aber auch für positive Überraschungen sorgen. Probleme dagegen sind schlecht, Probleme sind aber auch keine Risiken, denn sie sind ja nicht unsicher…
Risikomanagement ist der Versuch, künftige Einflussfaktoren auf Ziele zu bestimmen, zu analysieren und gegebenenfalls passende Maßnahmen einzuleiten. Mehr nicht. Aber das ist schon ziemlich viel.
Kaum ein anderes Managementthema bewegt die Verantwortlichen so wie Risikomanagement – und kaum ein anderes Thema wird so falsch verstanden. Angefangen von angeblicher Wunderwaffe bei unrealistischen Plänen (falsch), als Generalentschuldigung bei schlampigen Planungen (ganz falsch) bis hin zum Schätzpolster, damit wir ja immer auf der richtigen Seite liegen (auch daneben).
Richtiges Risikomanagement identifiziert gleichsam mögliche Chancen und Bedrohungen, nähert sich einem Planungsoptimum, ist aber in seinem Zahlenkonstrukt angreifbar, weil hypothetisch.
Eine produktive Risikokultur nutzt die Informationen und nimmt die Nachteile in Kauf, kommt dadurch zu besseren Managemententscheidungen und Preisgestaltungen. Richtiges Risikomanagement modelliert ungewisse Situationen und nimmt Risiken bewusst in Kauf, bedient die richtigen Stellschrauben, statt alle Mühe auf die Vermeidung zu verschwenden. Richtiges Risikomanagement realisiert auch einmal bewusst Verluste, während die Risikoignoranten noch tote Pferde reiten oder Schäden regulieren.